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Krezgelenke wechseln
Verfasst: 31.08.2006, 14:09
von J.C. Denton
Hi Leute,
also ich befürchte, dass die Kreuzgelenke meiner Kardanwelle hinüber sind. Hab mal ein wenig die Suche benutzt und es deutet laut einem älteren Thread (Jahrgang 2004) von Mike alles darauf hin, das dem so ist.
Und das nach 115.000 Kilometern... Naja egal, kann mir jemand sagen, ob ich die selbst wechseln kann und was dafür alles gemacht werden muss?
Ich habe KEINE Hebebühne, nur nen Wagenheber und Böcke.
Die Dinger selbst kosten ja gerade mal 8 Euro pro Stück, aber wenn ich den Einbau nicht selbst machen kann, wird das echt teuer oder?
Ich hab in dem oben genannten Thread eine Zeichnung gesehen, wie und wo die Dinger überhaupt befestigt sind. Liege ich richtig damit, dass die Welle komplett ausgebaut werden muss?
Danke!
Greetz,
Oli
Verfasst: 31.08.2006, 14:33
von Sebastian
Also die Welle ausbauen ist eine Kleinigkeit, sind 4 Schrauben, 11er Nuss. Dann Richtung Getriebe schieben (kann etwas schwierig werden), und schon ist die Welle draußen.
Frage ist, welche U-Joints hast Du ? Nylon-Injected oder die mit den Sicherungsringen ?
Die Stahl-Kardanwellen haben meist Nylon-Injected.
Lt. Handbuch bräuchtest Du dazu eine Presse, und die Welle sollte ausgebaut sein.
Selbst wenn Du es nicht selber machen kannst, sollte es auch in einer Werkstatt nicht teuer werden.
Du bräuchtest ja nur die Welle ausbauen und mit dieser und den neuen U-Joints in eine Werkstatt fahren.
Dort müssen dann nur noch die alten Dinger rausgemacht werden, und die neuen Teile rein.
Beim Ein- und Ausbau der Welle darauf achten, dass die Gelenke nicht 'abknicken'.
Verfasst: 31.08.2006, 18:43
von chieff
Beim Ein- und Ausbau der Welle darauf achten, dass die Gelenke nicht 'abknicken'.
:ks:
Wieso sollten die nicht abknicken dürfen? Dafür sind odch die Gelenke da. Und zerstört wird dabei bestimmt nix.. oder hab ich was übersehen?
Verfasst: 31.08.2006, 20:43
von Patrick Freitag
Markier Dir vorher die Einbaulage in Relationn zu Getriebe und auf der anderen Seite zur Heckachse, damit Du sie nachher wieder so einbauen kannst, wie sie drin war. Das vermeidet Unwucht !
P.
Verfasst: 31.08.2006, 22:36
von Sebastian
Ich zitiere mal aus dem Shop Manual :
'Do not allow propeller shaft to drop or allow universal joints to bend to an extreme angle since this may fracture the nylon injected joint internally. Support propeller shaft during removal'
'The propeller shaft must be supported carefully during handling to avoid jamming or bending any of the parts'
Ist also nicht gut wenn die Welle z.B. hinten an der Achse gelöst ist, und dann am Getriebe quasi 45 Grad nach unten hängt und das Gelenk damit belastet wird.
Ob nun wirklich was dadurch kaputt geht, vielleicht nicht, vielleicht doch.
Verfasst: 31.08.2006, 23:59
von TA350
Hatte meine auch nochmnal draußen wegen Simmering Getriebe. Das Ding sitzt zum Teil bombig fest 8o mal eben in Richtung Getriebe schieben ist nicht. Je nachdem wie hoch der Wagen gebockt ist (hinten) bzw wieviel Öl im Getriebe ist, kann es etwas siffen - also Eimer drunterstellen.
Diese Splinte sollen da richtig fies sein, mach das vorsichtig sonst fliegen die weit
Und meine Welle ist schon 10x verschieden eingebaut worden, bisher keine Probs. Aber besser ist es wohl.
Verfasst: 01.09.2006, 11:18
von chieff
Ach ich glaub ich weis das du meist @ Sebastian. Wenn ich das richtig in erinnerung habe, lässt sich das gelenk max 30 grad (angenommen) einknicken und steht dann am anderem gelenkteil an.
Ich bin davon ausgeganen das die Gelenke im ruhezustand bis auf 80° abgewinkelt werden können

okok

Verfasst: 01.09.2006, 11:51
von J.C. Denton
@ Sebastian:
Ich habe leider keine Ahnung, welche U-Joints ich drin habe, ich hab mich das auch schon gefragt. Ich schätze mal die Werksmäßigen werden drauf sein, wenn ich die Gelenke bei uspo bestelle sind die angeblich Benötigten dabei.
Ich werde die mal bestellen und meinen Mech hier fragen, was das kosten würde den Driss zu wechseln.
Greetz,
Oli
Verfasst: 01.09.2006, 16:16
von Sebastian
Also wie gesagt, die Welle bekommst Du auf jeden Fall ausgebaut, notfalls mit etwas vorsichtiger Hebelkraft zwischen Hinterachse und Gelenk.
Den Wechsel selbst, naja 'ne Werkstatt mit Presse sollte das auch recht schnell schaffen.
Dürfte auch egal sein ob nun Nylon oder Sicherungsringe, man bekommt glaube ich bei den Teilehändler nur U-Joints mit Sicherungsringen.
Ich habe damals von 'Precision' ein Teil bekommen was wohl nur bei Stahlwellen passt, war die Art.Nr. 355. Gelbe Verpackung, blauer Aufdruck.
Habe dann damals nur die Bearing Caps bzw. das Nadellager erneuert, durch Letzteres hatte ich Vibrationen.
Verfasst: 02.09.2006, 01:22
von Old-Chevi
Man braucht nicht unbedingt eine Presse um die Kreuzgelenke zu wechseln !
Bei den sogenannten Nylon-Injected werden die Augen (Lageraufnahmen) vorsichtig langsam erwärmt bis das Nylon zerschmilzt, dann etwas abkühlen lassen, und dann kann man die Lager mit einer Modifizierten Schraubzwinge rausdrücken.
Ich mach es mit nen kleinen Brenner warm.
Die Gelenke mit Metell Sicherungsring mach ich auch warm um den Rost zulösen.
Beim einbau, lege ich die neuen Gelenke vorher in den Kühlschrank, dann rutschen sie leichter rein.
Verfasst: 02.09.2006, 13:52
von Patrick Freitag
Oder holst Dir einfach einen großen, soliden Schraubstock und passende "Drückewerkzeuge" (dicke Bolzen aus zähem Holz oder Metall und Rohrmaterial). Dann kannste beim Zudrehen des Schraubstocks die Einsätze mittels des Bolzens in das Rohr rausdrücken.
Aber immer schön auf die passenden Durchmesser achten !
P.
Verfasst: 02.09.2006, 18:23
von J.C. Denton
OK, danke schonmal für die Antworten.
Ich werde den Wagen erstmal hinten aufbocken und mich am hinteren Kreuzgelenk versuchen, das sieht einfacher aus als das Vordere. Wenn das soweit funktioniert hat, wage ich mich an das Vordere. Wenns nicht klappt, muss ich halt doch zur Werkstatt.
Aber so langsam aber sicher sollte ich mal selbst mutig sein und mich versuchen, den Driss immer machen zu lassen ist zwar gemütlicher, tut aber den Finanzen nicht ganz so gut.
Greetz,
Oli
Verfasst: 03.09.2006, 10:55
von Patrick Freitag
Da hast Du auch die richtige Reihenfolge !
Also nochmal abschließend :
**********************
Relationen markieren (wie ich oben schon bemerkt habe).
Hinteres Kreuzgelenk aufschrauben und ggf. mit etwas Wackeln anlockern.
Die Kardanwelle in Richtung Getriebe schieben und schon haste sie aus dem Heckachsenanschluß draussen.
Nach unten weg bewegen und in Richtung Heck ziehen und dann haste schon das ganze Ding in der Hand.
Trau Dich, ist nicht schwierig und den Rest kannste Dir ja dann bequem auf der Werkbank angucken und entscheiden, ob Du selbst weiter machst.
P.
Verfasst: 03.09.2006, 23:57
von J.C. Denton
Ich hab gestern mal unter Feixens Trans Am druntergelegen, rein optisch sieht das wirklich nicht schwer aus, das werde ich wirklich selbst erledigen.
Danke für die Hilfe!
Greetz,
Oli