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Problem mit Handbremse bzw. hinteren Sätteln

Verfasst: 06.10.2006, 10:23
von Sebastian
Nachdem ich die letzten Tage mal die Bremsen genauer überprüft habe sieht es so aus, dass man die vorderen Räder nicht zum blockieren bringt, und die Handbremse mehr oder weniger ohne Funktion ist, was wohl an den hinteren Sätteln liegt.

Nachstellen der Handbremse bringt nix, ich gehöre ja zu den Leuten die diese Schrottsättel hinten haben, wie alle anderen Leute mit '84-'88er Scheibenbremsen hinten.

Meine Frage wäre jetzt mal, wie funktioniert denn das mit der Handbremse genau ? Ich meine was passiert denn im Inneren des Sattels genau, und warum funktioniert das nicht mehr und wie kann man das beheben ? Wenn ich die Handbremse anziehe, dann bewegt sich ja der Hebel am Sattel, nur wie genau wird denn dann der Kolben in Richtung Scheibe bewegt ?
Jetzt isses eben so, die Hebel liegen schon nicht mehr an den Sätteln an, mehr als 8 Klicks bekomme ich die Handbremse nicht mehr hoch, dennoch ist eine Handbremswirkung quasi nicht vorhanden.

Es gab von GM mal einen Reparatursatz, dieser ist nicht mehr erhältlich. Ein Wechsel auf '90er-'92er Sättel kommt nicht wirklich in Frage, da die Sättel sauteuer sind, 150$ pro Stück in den USA, und es gibt auch keine passende Halterung für die Sättel bei den Borg-Warner Achsen.
Da ich nächsten Mai zum TÜV muß bin ich gezwungen etwas zu tun, habe auch schon überlegt ob ich nicht eine Trommel-Achse einbaue, würde aber eigentlich gerne die stabilere Borg-Warner Achse behalten.

Verfasst: 06.10.2006, 11:14
von Mike
Es handelt sich um eine Feststellbremse !
Also Bremse treten, Feststellbremshebel anziehen und Bremspedal wieder loslassen.
Während der Fahrt ist es damit mehr oder weniger unmöglich die Hinterräder zum blockieren zu kriegen.
Im Prinzip wird mit der "Handbremse" nur manuell die Bremszange betätigt. Und damit kriegt man natürlich deutlich weniger Kraft auf die Bremsklötze hinten als mit dem Hydraulikdruck der eigentlichen Bremse.

Eine Trommelbremse dagegen braucht deutlich weniger Kraft als eine Scheibenbremse, das kann man ja auch schon an der Größe der Zylinder sehen. In einer Trommelbremse ist er klein und bei einer Scheibenbremse an der Hinterachse dagegen sehr groß.
Somit braucht man bei einer Handbremse in einer Trommelbremse auch weniger Kraft aufwenden als bei einer Scheibenbremse.


MFG. Mike

Verfasst: 06.10.2006, 11:32
von Sebastian
Mit dem Blockieren meinte ich die vordere Bremse.

Ja, das ist mir so schon klar wie die Bremse allgemein funktioniert, aber das ist eben ein bekanntes Problem, zumindest in den USA, dass die hinteren Sättel bis Bj. '88 Schrott sind. Man wird so gut wie keine Hinterachse bis '88 finden, bei der die hinteren Sättel noch so funktionieren wie sie sollten.

Da gibts sogar ein Technical Service Bulletin von GM zu, und es gab dann eben den Reparatursatz, der '92 rausgekommen ist, aber den gibts nicht mehr. Besonders die Autos mit Schaltgetriebe und diesen Sätteln sind in den USA regelmäßig die Hügel runtergerollt. Nachdem das Problem GM dann bekannt war ist die Produktion dieser Sättel fürs '89er oder '90er Baujahr eingestellt worden, und es wurden die sogenannten PBR Sättel verbaut.

Es bringt auch nix neue Sättel für hinten zu besorgen, nach ein paar Wochen oder vielleicht Monaten hat man das gleiche Problem wie vorher. Das ist ein Konstruktionsfehler dieser Sättel.

So wie ich das verstehe sollte sich ja der Sattel selber nachstellen, und genau das funktioniert bei so gut wie keinem Bremssattel vor '89 oder '90.

Nur wie genau funktioniert das mit dem selbst nachstellen ? Ist da 'ne Feder drinnen die den Kolben konstant leicht nach außen drücken sollte, so dass die Klötze immer leicht gegen die Scheibe gedrückt werden ?

Verfasst: 06.10.2006, 11:46
von Mike
Joa also bei der Vorderachse würde ich erst mal mit einem Bremsflüssigkeitswechsel anfangen.
Dann solange die Scheiben noch gut sind die Beläge wechseln und ggf. die Bremsschläuche mal wechseln.
Am besten natürlich alles ;)
Das Prob. könnte aber vielleicht auch beim Bremskraftverstärker liegen !?

Wenn du eine BW-Achse hast und die soweit inkl. der Steckachsen mit den BW-Achsen ab 88 identisch sind lassen sich doch bestimmt die Bremsen hinten auf 88- umrüsten !?


MFG. Mike

Verfasst: 06.10.2006, 12:02
von Sebastian
Jo an der Vorderachse ist so ziemlich Alles neu, letztes Jahr gemacht, mit der Hoffnung das würde helfen...

Also neue Sättel, neue Scheiben, neue Raybestos-Klötze, Radlager, neue Schläuche...hat nur nicht viel geholfen.
Die Raybestos-Klötze haben zwar etwas geholfen, aber nur minimal.

Vom Pedal her fühlt sich eigentlich auch Alles normal an, und der Bremskraftverstärker hat alle Tests bestanden.

Das ist ja das Dumme, die Bremsleistung passt nicht, aber es lässt sich kein Fehler finden. Zumindest vorne, hinten habe ich das Problem ja wahrscheinlich entdeckt.

Problem ist, die BW Achsen gab es ja nur bis '89, und irgendwann '89 wurde auf die neuen Sättel gewechselt.
Die Chance eine gebrauchte BW-Achse mit diesen Sätteln zu finden bzw. die passenden Achsbefestigungen für die Sättel ist gleich null.
Und original von GM gibts die Achsbefestigungen nicht mehr.
Also könnte ich nur für 300$ die neuen Sättel kaufen, und müsste dann die Achshalterung anfertigen lassen...
ich bin begeistert.

Verfasst: 06.10.2006, 12:10
von Mike
Dann würde ich auf Trommelbremsen umrüsten . . . zu merken ist da eh kein Unterschied. Die Trommeln sind meist auch auf schlechten Straßen leiser, da dort nichts klappert und quietscht ;)

Ich verstehe die Bremsen der F-Bodys eh nicht . . . ich hatte vor meinem momentanen Wagen 3 weitere F-Body und bin unzählige gefahren, aber keiner von denen ließ sich so gut Bremsen wie mein aktueller TA.
Weder die beiden V6 3-Gen. noch der V6 4-Gen. Und bei allen drei waren die Bremsen anfangs noch original und wurden über die Zeit von mir rundum nagelneu und mit Markenware ausgestattet.
Mein aktueller TA hat weder besondere Scheibenbremsen noch irgendwelche tollen Marken-Beläge noch neue Bremsschläuche.

Ein Park Avenue (90), Trans Sport (93) und Caprice (87), jeweils mit Trommeln hinten und einer Standardbremsanlage lässt sich dagegen wesentlich entspannt und besser abbremsen, als jeder F-Body den ich je gefahren bin.
Dabei ist das Fahrzeuggewicht jeweils höher und die Bremsanlage genau so gut/schlecht dimensioniert.


MFG. Mike

Verfasst: 06.10.2006, 14:58
von gta88
Mal zur Info:

es gibt für die die 89er BW9 Bolt KEINE neuen PBR Bremssättel mehr. Was man bei den üblichen Verdächtigen in USA und D erhält, sind überholte Sättel.

Gruss,

Jens

Verfasst: 06.10.2006, 19:46
von Sebastian
Jo das stimmt die Sättel sind 'Reman.'

Ich werde jetzt die Sättel eines 95er Firebirds verwenden, habe auch die dazugehörige Achshalterung, nur der Achslochkreis passt eben nicht, also müssen neue Löcher gebohrt werden. Eigentlich wollte ich die alten Löcher erst zuschweißen, aber das Teil ist wohl Guß, also wird das schwierig.

Zu den Bremswerten, letzter TÜV-Bericht vom Mai 05,
1. Achse 250/260
2. Achse 200/220
Feststellbremse 160/80

Da funktionierte zwar die Handbremse noch, und die hinteren Werte sahen auf dem Papier auch nicht sooo extrem schlecht aus, aber in der Realität ist die Bremsleistung eben einfach schon schlecht seit ich das Auto fahre.

Habe dann noch 'nen Tüv-Bericht vom Vorbesitzer von mit Trommelachse hinten, von 2001
1. Achse 330/330
2. Achse 280/280
Feststellbremse 220/250

Zum Vergleich dazu mal die V6 Bremsen
1. Achse 316/309
2. Achse 261/269
Feststellbremse 232/207

@Mike
ja Du hast bei Deinem TransAm natürlich den Vorteil dass Du hinten 12 Zoll Scheiben und die PBR-Sättel hast, dazu noch den Bremszylinder für Trommelbremsen mit größerer Bohrung.

@Eckoman
naja dann bist Du wohl einer der wenigen Glücklichen bei denen die Sättel (noch) funktionieren. Oder es ist mal der Reparatursatz verbaut worden.
Viele Amis hatten das Problem eben sogar mit neuen oder überholten Sätteln nach einigen Monaten wieder.

Verfasst: 07.10.2006, 02:21
von Old-Chevi
Ich habe ja auch die Eierei zu jedem Tüv, und kann da mit singen 8)
Original von Sebastian
Meine Frage wäre jetzt mal, wie funktioniert denn das mit der Handbremse genau ? Ich meine was passiert denn im Inneren des Sattels genau, und warum funktioniert das nicht mehr und wie kann man das beheben ? Wenn ich die Handbremse anziehe, dann bewegt sich ja der Hebel am Sattel, nur wie genau wird denn dann der Kolben in Richtung Scheibe bewegt ?
Das ist sehr simpel gemacht,
an der Welle wo der Hebel für das Bremsseil befestigt ist befindet sich auf der innen Seite dieser Welle ein Schneckengewinde.
Der Bremskolben ist zweiteilig, der sichtbare äußere und der innere Teil mit Schneckengewinde, zwischen beiden Teilen ist ein Sperrring.
Wenn der Bremshebel gedreht wird dreht sich die Welle bzw das Gewinde, da der äußere Kolbenteil durch den Bremsklotz arretiert ist kann er nicht mitdrehen > also schieben sich die beiden Gewindeteile auseinander.
Der Sperrring ist die Automatische Nachstellung, damit der äußere Kolbenteil nachrutschen kann bei hydraulischer betätigung.
Das innere Kolbenteil wird ja durch das Schneckengewinde mit der Welle zusammen/fest gehalten.
Durch drehen des äußeren Kolbenteils löst der Sperrring und der Kolben kann zurück gestellt werden (für Belagwechsel) deshalb dürfen dies Kolben auch nicht mit gewalt zurück gedrückt werden.

Ich hatte ja schon mal geschrieben, das der Hub den das Schneckengewinde ausführt, wenn man den Hebel von Anschlag bis gegen Anschlag dreht viel zu wenig ist.
Wenn dann die Gewindespindel auch noch etwas verschlissen ist kommen nur noch 3-4mm Hub raus.

Erschwerend dazu noch der Verlauf des linken Bremsseils um 180° (links ist die Handbremse meist immer schlechter) dadurch wird die Kunstoff Ummantelung des Seil aufgerieben und verschoben.

Ich mach zu jedem Tüv links ein neues Seil rein, dann komm ich mit der Handbremse wenigstens durch.

Verfasst: 07.10.2006, 16:05
von Sebastian
@ Old-Chevi

danke für die Erklärung.

Tja so wie es aussieht funktioniert es nicht mit der Adapterplatte von der 10-Bolt '95er Achse....der Adapter ist dicker, somit kommt die Steckachse weiter nach außen....

Adapter für die PBR-Sättel mit Borg-Warner Achse gibts nicht mehr, selber herstellen wird extrem schwierig, da diese Halterung gebogen ist um die Stabilität zu erhöhen.

Was mache ich nun ? Einfach die Sättel ersetzen, mit dem Risiko dass sie nach 3 Monaten wieder defekt sind ?
Oder das Risiko eingehen und eine nicht-gebogene Adapterplatte anfertigen ? Meine Befürchtung ist eben, dass die Platte der Belastung nicht standhält und sich verbiegt wenn sie nur gerade ist.

Oder meint Ihr man kann so eine Platte von irgendeiner Firma nachbauen lassen ? Also inkl. der Biegung ?
Ein Muster könnte ich notfalls auftreiben, ein Bekannter hat eine '89er BW-Achse mit PBR-Sätteln, aber er gibt sie zu 99% nicht her.
Was für Firmen würden denn sowas theoretisch machen ? Unter was muss ich da suchen im Gelbe Seiten oder so ?

Muss doch für dieses Problem irgendeine Lösung geben, verdammt. Ich werd' noch irre mit dem ganzen Bremsenmist.

Edit :

Der Ami hier bietet die Dinger an, als Nachbau, gebogen sind die anscheinend nicht, aber er will 200$ dafür haben, das ist etwas heftig. Da sind quasi beide Lochkreise drinnen, für die 9 und 10-Bolt Achse.

http://www.andyz28.com/DSC01410.JPG

Verfasst: 07.10.2006, 16:06
von Mike
Also so: *KLICK*


MFG. Mike