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Feuchtigkeit in Verteilerkappe nicht in den Griff zu kriegen

Verfasst: 16.02.2010, 23:34
von SirAwen
So liebe Leute,
nach ganz viel fleißigem Lesen die letzten Tage schreibe ich somit auch meinen ersten Beitrag.
Hab in der Suchfunktion konkret zu folgendem nichts gefunden:

An meinem 92er Firebird 3th Gen. 3,1L V6 habe ich schon länger Probleme mit der Verteilerkappe. Vor allem wenn es draußen ein bisschen kälter wird,
Symptome waren starkes ruckeln, sobald der Motor warm gelaufen ist, bis hin zum ausgehen beim anfahren.
Irgendwann bin ich - als ich den Zündfunken von der Spule mal gedehnt habe - dann mal auf die Verteilerkappe gekommen. Da war schön viel Siff drin. Also kam erst mal ne neue rein.

Das Problem habe ich allerdings in aller Regelmäßigkeit wieder, und ich kriege es einfach nicht in den Griff.
Ich wisch das Teil alle paar Monate aus und sprüh Kontaktspray rein (manches hilft mehr, manches weniger), dann hält das mal wieder je nach Jahreszeit ein paar Wochen bis Monate, bis dann nach und nach die Zylinder wieder ausfallen, und die Nadel vom Öldruck mehr schwankt als so mancher Equalizer. Vom ständige Aufmachen krieg ich langsam schon Angst um die Gewinde...
Mittlerweile hab ich mir nochmal eine bestellt, von AC-Delco.
Der Rest (Zündverteiler, Kabel) sieht noch ganz gut aus, soweit ich das beurteilen kann. Aber denke das spielt eh nicht mit, Abschwächung oder so..

Aber normal kann das so ja nicht sein. Was mach ich denn, damit ich damit in Zukunft mal ruhe hab? Muss ich irgendwas beim Einbau beachten (außer schön fest ziehen)
Bringt es was den Anschraubtopf (somit wohl Zündverteiler) mitwechseln? Is ja nicht ganz billig... Irgendwie abdichten?
Vielleicht hat ja der ein oder andere wertvolle Erfahrungen :)
thx...

Verfasst: 16.02.2010, 23:39
von Mike
Also wenn man eine Kappe erneuert sollte man tunlichst auch den Finger mit tauschen !
Ggf. sollte man auch mal das Zündmodul und dessen Signalgeber die Pick-Up-Spule testen bzw. erneuern.
Erneuern sollte man auch alle 100.000 Km die Kabel und alle 10.000-15.000 Km die Zündkerzen.
Testen könnte man ebenfalls auch mal die Zündspule.

EDIT die X´te:
Am besten erneuert man einfach mal alles :D

Mal am Rande, wie sieht es mit deiner Motortemperatur aus, wird der Wagen zügig zwischen 80-90°C (ca. 185-192°F) warm ?

Abdichten würde ich den Zündverteiler NICHT, irgendwo kommt eh Luft durch, eher würde ich über eine Luftzirkulation nachdenken.
Also wenn du das Problem hast und du den Verteiler öffnest,
befindet sich IMMER Wasser oder gar Öl im Verteiler ? Beschreib die Suppe mal ein bisschen.

Es gab mal ein Thread von JC-Denton mit ähnlichen Problemen . . . mom.
Hier ist er: *KLICK*
Hm ne, da haben mich meine Erinnerungen leicht getäuscht . . .
Wobei springende Öldrucknadel, defekter Öldruckschalter . . . fallender Öldruck, hat der nicht Einfluss auf die Benzinzufuhr ?


MFG. Mike

PS.
Ach und willkommen bei BO !
Ich wünschte alle würden sich so vorstellen und ihr Problem schildern ;)

Verfasst: 16.02.2010, 23:46
von SirAwen
hehe, hab mein bestes gegeben!
Das ging ja schon mal ruckzuck :)
Um den Finger habe ich mich bisher noch nicht gekümmert, gerade aber nochmal geschaut - ich habe einen mitbestellt...
Mir macht nur Sorge, dass die alte Kappe nicht wirklich alt war.. Den Austausch mach ich einfach prophylaktisch, aber man sollte es ja auch irgendwie mit der jetzigen hinkriegen..
Zündkerzen sind ca. 10.000 km, Kabel noch der erste Satz, also knapp 140T
Warm wird er eigentlich relativ schnell, also innerhalb von 10 min je nach außemtemp. konnte hier zumindest auch keine Veränderung feststellen.
Das mit dem Wasser ist mal mehr mal weniger. Ob es IMMER drin ist kann ich dir gerade so gar nicht mehr sagen. Letztens war es allerdings deutlich sichtbar, und im Sommer sind die Probleme auch (so gut wie) nicht da.
Wie gesagt, nach dem auswischen und einsprühen wars jedesmal wie mit nem neuen Motor ;) nur nicht auf Dauer..

Verfasst: 16.02.2010, 23:47
von Mike
Hauptsache er wird auch richtig warm (80-90°) und tingelt nicht nur bei meinetwegen 50°C rum ;)
Denn solche geringen Temperaturen verscheuchen Kondenswasser weder aus dem Motoröl noch aus irgendwelchen Motorbauteilen.

EDIT:
Edit in meinem ersten Kommentar ;)


MFG. Mike

Verfasst: 17.02.2010, 00:04
von J.C. Denton
Könnte es sein, dass die Zündverteilerwelle nicht mehr richtig "dicht" ist?
Also, die Welle läuft ja sozusagen im Verteilerfuß in einer Passung... Blöde erklärt, ich weiß... Also die Welle dreht sich im Fuß... Wenn hier nun die Welle sehr abgeschliffen ist, einen Schlag hat oder sonstwie durch Beschädigung "zu klein" für den Verteilerfuß ist, könnte sich doch problemlos Öl an der Welle hochsaugen und oben durch die starke Rotation im kompletten Verteiler in feinste Spritzer verteilt werden. Man kann Ölschlamm leicht mit "Dreck" verwechseln, wenn man Öl an einer solchen Stelle nicht erwartet...
Ich habe schonmal so einen Fall an einem 3.1er einer Bekannten erlebt, da war die Verteilerwelle minimal krumm. Hat man erst gesehen, als ich die Welle auf einem Glastisch hin und her gerollt habe und von hinten mit einer Lampe gegengeleuchtet habe.
Auch hier war ständig Öl im Verteiler und er lief unrund. Aber bis ich das mal herausgefunden hatte ist eine ganze Woche ins Land gezogen.

Greetz,
Oli

Verfasst: 17.02.2010, 00:15
von Mike
Wenn es wirklich vermehrt Öl statt Wasser (Feuchtigkeit) im Verteiler ist, klarer Fall . . .
Das Wort "Siff" brachte mich dann auch zum grübeln ob er wirklich Wasser statt Öl meint.


MFG. Mike

Verfasst: 17.02.2010, 00:22
von SirAwen
Auch ein guter Tip!
Was es nicht so alles gibt..
Eigentlich bin ich auch eher von Wasser ausgegangen, aber neben den 3 Litern kontaktspray wäre mir das wahrscheinlich zumindest nicht mehr aufgefallen ;)
Da seh ich erst mal, dass ich noch ein bisschen auf die Feinheiten achten muss.
Ich werd mir das nochmal genauer anschauen!

Kann der O-Dichtring für den Zündverteiler damit was zu tun haben, oder wofür ist der gut?
Überflieg gerade den Haynes.. Ich hatte das Teil noch nie draußen, und das sitzt ganz schön weit hinten. Hoffe, ich komme da dran..

Verfasst: 17.02.2010, 00:30
von Mike
Da kommt man beim V6 schon einigermaßen ran.
Alles rings-rum und oben drauf entfernen, Klemmschraube weg, Verteiler-Stellung markieren/merken und dann raus ziehen.
Allerdings erledigen sich die weiteren Überlegungen wirklich wenn du sagen könntest, ob es Öl statt Wasser ist ;)
Manche klagen über Feuchtigkeit im Verteiler, woran natürlich Kondenswasser schuld ist, bei Öl im Verteiler sieht die Sache ganz anderes und deutlich klarer aus . . .
Sollte man den Verteiler nicht warten können, könnte man einen neuen bei http://www.Rockauto.com bestellen (122$), in D zahlt man dafür bei USPartsOnline z.B. ca. 180€.


MFG. Mike

Verfasst: 17.02.2010, 08:57
von two-lane
-

Verfasst: 17.02.2010, 10:12
von Knight-Design
mir fällt da noch was an seinem ersten post auf und zwar das "SCHÖN FESTZIEHEN"

DA muss man aufpassen, ich hab nämlich schon öfters gesehn das die so fest gezogen waren das die feine risse und haarisse drin hatten oder unten gebrochen waren und dann ist es natürlich ein leichtes da wasser drin zu haben.

Bei einem anderen hab ich gesehn das er das ganzes mit hylomar ein wenig eingeschmiert hat unten um es dicht zu haben.

Aber wichtig wäre eben erstmal zu wissen wieso es ausgerechnet bei dir immer wieder so schlimm ist.

Evtl war der verteiler auch schonmal draußen und die plattte wo die kappe aufgeschraubt wird ist verbogen, das hab ich auch schon 3 mal bisher gesehn.

Verfasst: 17.02.2010, 15:48
von TPI
Eigentlich bin ich auch eher von Wasser ausgegangen, aber neben den 3 Litern kontaktspray wäre mir das wahrscheinlich zumindest nicht mehr aufgefallen

Sollte nicht ein Verteiler eher furztrocken sein? Ich würde nie auf die Idee kommen, da etwas Flüssiges reinzusprühen, das sorgt doch erst für Feuchtigkeit?

Das passt aber ganz gut. Erst vorletztes WE habe ich mir meinen V8 Ersatz-Verteiler vorgenommen und gereinigt. Da die V8 dieses Problem überhaupt nicht haben, hatte ich letztlich auch mit einem 3.1 Fahrer darüber diskutiert.

Schaut Euch die 4 Löcher im abgesenkten Boden des Verteilerfusses an, die dienen eindeutig der Entlüftung. Sind die beim V6 auch vorhanden?
Bild

Verfasst: 17.02.2010, 15:55
von Mike
Maximal 2 Löcher:
Bild

Sofern diese nicht verdeckt oder anders benutzt werden.


MFG. Mike

Verfasst: 17.02.2010, 21:39
von 78Separol92
In irgendeinem unserer deutschsprachigen Partnerboards gibt es einen Hinweis darauf, die Kappe mit einem Loch zu versehen und über Ventil und Schlauch an das Unterdrucksystem anzuschließen. Sämtliches Öl (und Wasser und ev. auch ein bissl Kondenswasser) wurde dort auf diese Weise dauerhaft entfernt.

Habe aber weder den Bookmark noch, geschweige denn, dass ich das Forum/den Thread find... :(

Verfasst: 17.02.2010, 21:47
von J.C. Denton
@ TPI: Ist das ein HEI Verteiler? Sieht interessant aus, woher hast du ihn? Wollte mir auch einen für den V8 zulegen. Original scheint der auf deinem Foto nicht zu sein. Zumindest nicht von einem TPI... :)

Achso noch ein Hinweis: Sowohl beim V6 als auch beim V8 Serienverteiler sind die Belüftungslöcher mit kleinen "Gittern" abgedeckt. Eventuell sind diese bei dir verstopft/verdreckt und die Luft bzw. das Kondenswasser kann nicht raus aus dem Verteiler...?

Bild

Greetz,
Oli

Verfasst: 18.02.2010, 00:33
von TPI
Hi Oli,
das ist noch der gute alte HEI Verteiler mit Spule im Deckel. Wurde bis 86 im F-body und bis 91 im Y-body verbaut.
Jetzt weiß ich auch warum GM damals umgestellt hat, die können nun mehr Teile für Verteiler verkaufen :D
Bild
....Deckel drauf, heiß Wasser rein, dann klappt's auch mit der Korrosion 8)

Verfasst: 21.02.2010, 11:48
von Old-Chevi
Mal meine Gedanken dazu.

Vermute hier werden mehrere Faktoren zusammen spielen
- ein schlechtes PCV-System (wie oben schon erwähnt)
- etwas zuviel Kompressionsdruck im Kurbelgehäuse (verschleißbedingt Kolben/ Ringe ect. )
- dazu event. öfter mal Kurzstrecken mit ungenügender Erwärmung (was noch alles verstärkt)

(kann ich mir vorstellen oder vermuten ohne den Motorzustand näher zu kennen)

Die Belüftungslöcher am Boden des Verteilers, schön und gut,
aber was sollen sie bringen bei übermässigen Kondensat eintrag.
Ich stelle mir den Ablauf so vor:
Eine höhere Kondensat-Emulsion steigt an der Verteilerwelle auf, und die Belüftungslöcher müssen nun aber als Entlüftung funktionieren.
Ein Teil des Feuchtigkeits Überschuß kann schon seitlich innen ablaufen und über die Löcher entweichen,
aber ein Kondensat setzt sich nunmal immer oben am höchsten Punkt ab, also bleibt die Kappe immer nass oder mit Tropfen behaftet was zur starken Oxydation der Bauteile führt bis zur Zündunterbrechung.

(man so viel wollt ich ja garnicht schreiben) ;)

Verfasst: 28.02.2010, 20:22
von SirAwen
Hatte jetzt endlich mal Zeit ein wenig zu schrauben, nachdem die Tage viel los war. An der Stelle erst einmal vielen Dank für eure Antworten! Da sind klasse Anregungen dabei! Daher möchte ich hier nochmal sammeln.

- Den Finger habe ich mitgewechselt, wie Mike meinte. Der war auch schon älter, so wie der aussah. An der Kappe konnte ich keine Haarrisse erkennen, Kohlestift war noch da und locker, Die Kappe aber schon Verschleicherscheinungen an den Kontakten.
- Motortemp. ist konstant bei 70-80°, auch relativ schnell erreicht.
- Zündkerzen & Kabel sind nächste Woche dran, auch wenn ich die mal bei der Hauptproblematik ein wenig ausschließe
- Eine der wichtigsten Fragen, ob Öl oder Wasser drin ist, kann ich leider noch nicht beantworten. Ich hab da durch die öfteren Probleme über die Zeit mittlerweile so viel Kontakspray drin, auch ca. drei verschiedene Sorten... Was natürlich nur kurzfristig half, das Wasser zu verdrängen (kurz aber gut!). Ich kann den Schmierfilm in der Kappe leider nicht zuordnen, ob das nur vom ganzen Spray kommt oder mehr.
Ich hab ne neue Kappe drauf, die ich sonst "sauber" halte, um beim nächsten mal genauer drauf zu kommen.
Generell tendiere ich mehr zu Kondenswasser, da die Probleme verstärkt im Winter / bei Kälte vorkommen, sonst müsste es sich im Sommer ja ebenfalls ähnlich bemerkbar machen.
- Die Belüftungslöcher waren sehr verdreckt! Hatte einen grünen dicken Film darauf, jetzt sind sie wieder frei. Ich werd mal schauen, ob deren Funktion sich nun irgendwie bemerkbar macht. An den guten mann aus Viersen auch hier herzlichen Dank für die Skizze, ich hätte die sonst glatt übersehen...
- Ich fahre zwar öfters kurzstrecken (was im Winter ja eigentlich gerade dafür auch tödlich ist), lege aber immer mal wieder eine Langstrecke mit ein (>100km), was das Ding ja zumindest vom Kondenswasser trocken legen sollte. (?)

Ich kläre weiterhin, was die neue Kappe sagt, und ob ich sicher gehen kann ob Öl oder Wasser oder inwieweit doch schon Verschleiß, bevor ich direkt ein neuen Verteiler bestelle (würde ihn bei dieser Gelegenheit direkt ersetzen, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich erkennen würde, ob z.B. der Verteiler im Fuß zusehr abgeschliffen ist. Außerdem nach 19 Jahren sicher kein Fehler..)
PCV-Ventil, Pick-up Spule, Platte am Verteiler und Kompressionsdruck im Kurbelgehäuse folgt dann als nächstes. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass hier mehrere Faktoren miteintreten.

Kurz hier noch ne Frage, wie oft wechselt ihr eure Kappe bzw. reinigt sie? Bis zu welcher Frequenz kann man denn noch als "normal" bezeichnen?

Kann leider etwas dauern, aber ich halte euch auf dem Laufenden und aktualisiere diesen Thread dann.
Soweit ich das mittlerweile mitbekommen habe, ich das ja auch ein mal mehr mal weniger verbreitetes Problem beim V6...
Grüße aus Kölle!

Verfasst: 28.02.2010, 23:09
von Mike
70-80 grad sind zu wenig !
Die Kappe & Finger wechselt man ca. Alle 50.000 bis 60.000 Km mal . . .


MFG. Mike

Verfasst: 01.03.2010, 00:58
von michln14
Ist jetzt vielleicht zu einfach gedacht aber vielleicht rinnt dir das Wasser über die Dichtung beim Wasserkasten vorbei direkt auf die Verteilerkappe drauf?
Habe ich schon öfter gehört. vorallem wenn man die Gummistöplel von der Motorhaube etwas in die höhe dreht das die Haube nicht so schwingt?

mfg michael

Verfasst: 01.03.2010, 06:11
von Mike
Oder diese Dichtung zwischen Motorhaube und Karosse unter den Scheibenwischern ganz fehlt.


MFG. Mike