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Frage an die Beretta- Experten

Verfasst: 07.12.2004, 13:06
von madmike69
Hi Leute,

letzte Woche ist mir für kleines Geld ein ´87er Beretta zugelaufen.
lief bis heute prima.
Mir fiel nur auf, daß er nicht richtig warm wird. Egal, werd halt bei
Gelegenheit mal den Thermostat wechseln. Hab am WE
gleich eine neue Batterie eingebaut, weil Winterauto mit
schwächelnder Batterie bringt´s irgendwie nicht. Nun
mußte ich leider das Massekabel wg. der umgekehrten
Polarität der deutschen Batterien vom unteren Teil des
Motorblocks nach oben versetzen, da es zu kurz ist
(war beim Bird immer lang genug). bis hierher alles ok.
Dabei fiel mir nun noch auf, daß am Übergang vom
Motorblock zur Getriebeglocke des Automatikgetriebes
ein blauer Stecker mit 3-4 Kabeln locker war. Wie ich da
so am hantieren war hing er nämlich runter. Hab ihn dann
halt wieder draufgesteckt, ging leider nicht ganz bis zum
Einrasten, hätte vielleicht noch etwas WD40 draufsprühen
sollen. Wagen lief bis heute morgen wunderbar.
Dann nach einer kurzen Autobahnfahrt mit max. 110 kmh ging
er mir an der Ampel nach der Autobahnausfahrt aus.
Nach einigen Starts, die durch das Einlegen der
Fahrstufe immer jäh beendet wurden, habe ich nun
den Eindruck, das das (3-Stufen) Automatikgetriebe
einfach die Wandlerüberbrückung nicht wieder freigibt.
Da das Getriebe auch sonst noch anständig schaltet,
sofern man nich anhalten muß, kann ich mir nix Anderes
vorstellen. Diese Getriebe haben doch sicherlich so eine
Wandlerüberbrückung ? Es machte nun auch keinen
Unterschied, ob ich nun von N in D oder 2 oder R
schalten wollte. Immer das Gleiche Spiel: Motor
gestartet, Fahrstufe eingelegt, Motor ruckelt und geht aus,
wobei man deutlich einen Kraftschluß spüren konnte.
Hab mich dann erstmal ins Geschäft gerettet,
indem ich erstmal mit quietschenden Reifen bei ca.
3000rpm die Ampeln hinter mich gebracht habe...

So´n Mist. Ferndiagnose ist immer schwierig, klar...
Meine Fragen:
1. hängt das mit der Temperatur und dem blauen Stecker
zusammen, das diese Wandlerüberbrückung aktiviert,
bzw. deaktiviert wird.
2. Ist es überhaupt die Wandlerüberbrückung.
3. falls heute Abend bei kaltem Motor/Getriebe das
Problem noch immer da ist, kann mir baldmöglichst
jemand hier helfen?

bin echt genervt, hab nämlich heut morgen grad´ den
Bird abgemeldet und 20 min. später so´n Mist...
Lacht nicht !! Ist echt übel, Ich brauch den Beretta.

Also bitte helft mir, diesmal bin ich echt in Not.

Gruß,

Michael

Verfasst: 07.12.2004, 13:12
von Loide
Ich dachte immer ne Beretta wäre sowas

Bild

:D :D 8)

Verfasst: 07.12.2004, 13:39
von SHG1
Der Fehler liegt mit Sicherheit beim TCC Solenoid.
Es handelt sich hier um das selbe Automatikgetriebe (THM125) das auch beim Pontiac Trans Sport verbaut wurde.
Im Forum www. pontiac-transsport.de wurde dieses Problem schon etliche Mal diskutiert.

Das Bauteil liegt bei 42,50 Euro

Gruß
Dirk

Verfasst: 07.12.2004, 22:06
von Old-Chevi
@madmike
Ja ich hab das selbe problem mit diesem TH125(M34), lass den Stecker runter, wenn der Motor abgekühlt ist und der Öldruck weg ist geht die Sperre wieder auf.
Du kannst problemlos ohne die Wandlersperre fahren, im 3.Gang z.b. macht die Sperre einen Drehzahlunterschied von ca. 300-350 U/min aus, also wenn Du keinen Topspeed fährst geht es auch ohne.
Der nachteil des TCC-Solenoid ist es sitzt im Getriebe.

Verfasst: 08.12.2004, 00:38
von Firehawk
Das Problem gibts eigentlich in erster Linie beim TH 125 C, dennoch die Problemlösung wurde trotzdem schon weitestgehenst angesprochen! ;)

Der Kostenpunkt für den Sensor würde ich jedoch höher ansetzen, so ca. bie 60-80 Euro, dieser Sensor sitzt nicht in der unteren Ölwanne sondern vielmehr in der seitlichen, was bis jetzt noch kein Problem darstellt!

ABER, aufgrund der spartanischen Platzverhältnisse im Motorraum wurde eben an jener Stelle genau die Halterung für die Getriebeeinheit angebracht, dies zu entfernen ist ein wahres Kunstwerk und nimmt auch ordentlich Zeit in Anspruch! Ebenso mußt Du die Automatik-Ölleitungen abschrauben um das Getriebe absenken zu können! Dazu brauchst Du eine Bühne, einen ziemlich langen und sabilen Stüztkeil viel Geduld von oben und von unten! ;) Nach de öffnen sollte es kein größeres Problem Sein den Lock Up Sensor zu wechseln, dieser wird lediglich wie der Getriebeölfilter eingeklippt (ganz unten im rechten drittel), in manchen Fällen muß man Ihn auch noch verschrauben - sollte dies der Fall sein ist aber auch ein Haltebübel in L-Form angebracht! Es wäre ratsam vorher die Kabel zu beschriften und gegebenenfalls druchzumessen damit Du später kein Durcheinander reinbekommst! Sei beim aus und einbaune des Getriebedeckels ganz vorsichtig das Du die Feder der Druckwippe nicht versehentlich aushakst, mit dieser wirst Du aufgrund der Platzverhältnissen zwangsläufig konfrontiert! (Ganz oben im linken drittel, falls ausgehakt einfach wieder ins Langloch damit - super wichtig sonst schaltet der wagen erst bei 3800 und das ziemlich knackig! 8o )

Diese Sensoren gehen im Schnitt so ca. bei einer Laufleistungen zwischen 120 000 und 160 000 KM über den Jordan, solange die Getriebetemperatur die 40-45° Marke nicht übersteigt schaltet das Ventil einwandfrei, sobald Du das Öl aber thermisch belastest, blockiert das Ventil und schaltet nicht mehr aus dem Lock Up Modus herzaus, so daß du eine starre Verbindung hast! Dies äußert sich dann wie von Dir beschrieben, in engen kurven oder beim Abbiegen hast Du das Gefühl wie mit einem Schaltwagen in einer zu hohen Fahrstufe untertourig zu fahren, solltest DU stehen bleiben müssen würgst Du den Motor ab! Ein anfahren ist solangen nicht möglich bis sich die Temperatur unter den die bereits erwähnen ° gesenkt hat!


Warum reparieren:
Im Lastbetrieb senkt der Lock Up jedoch Deine Drehzahl um bis zu 700 U/min, im Teillastbetrieb um ca. 300-400, ich würde Dir somit dringend anraten den Sensor zu tauschen da der Geräuschpegel um Auto unerträglich und der Verbrauch ansonsten äußerst unwirtschaftlich ist! Ebenso wirkt der Wagen im normalen Fahrbetrieb äußerst träge, da konventionelle Beschleunigungsmanöver im Wandlerschlupf versumpfen! Ohne den Lock up macht es nicht wirklich spaß schneller als 120 zu fahren und das Problem ist nicht unlösbar! ;)

Da Dir scheinbar auch nicht gesagt wurde das der Lock Up nicht mehr funktioniert, nehme ich mal an Du wurdest wie die meisten Beretta-Käufer beschissen, das zeugt davon das der Stecker ohne Erwähnung einfach abgezogen wurde! Das ist eigentlich ein arglistig verschwiegener Mangel und kann geltend gemacht werden, auch bei Privatkauf! Nur so ein Tip am Rande! :quiet:

Vielen Dank...

Verfasst: 08.12.2004, 11:01
von madmike69
...für diese äußerst kompetenten Hinweise.
Nachdem ich den Stecker dann abgezogen habe,
konnte ich gestern abend wieder nach hause fahren.
Auch heute keine Probleme mehr!!
Zur Zeit habe ich leider keine Möglichkeit, so einen
größeren Eingriff vorzunehmen. Werde in nächster
Zeit erstmal den Thermostaten und die vorderen
Bremsbeläge tauschen müssen. Dieses TCC werde
ich dann lieber nächstes Jahr mal bei einem ATF Tausch
mit einplanen; wie Old Chevy schon sagte, werde ich
wohl auch erstmal so durch den Winter kommen.
Da der Wagen extrem günstig war, hatte ich dem
Händler schon mündlich zugesagt, ihn von evtl.
Ansprüchen meinerseits zu verschonen.
(er hat an dem Auto ca. 200,- € Gewinn gemacht und
es für mich auch angemeldet, hab den Ankaufvertrag
gesehen...)

by the way, Firehawk, kann es sein, daß beim Beretta
nur Radio´s mit max 130 mm Einbautiefe passen???
mein ´96er Blaupunkt wollte er irgendwie nicht
akzeptieren (ca. 160 mm tief)...
Kannst Du mir eventuell ein Gerät empfehlen?
Nix heldenhaftes, sollte nur ein Tapedeck haben.

Ist übrigens ein geiler Wagen, der WIRKLICH viel
(Fahr-) Spaß macht UND auch noch praktisch ist
(großer Kofferraum + Handschuhfach, Ablagefächer usw.)
Werde am WE mal einige pics für Euch machen und am
Montag posten.

Nochmals VIELEN DANK für Eure Hinweise !!!

Gruß,

Michael

Verfasst: 08.12.2004, 11:39
von Firehawk
Das Radio müßte passen, entferne einfach den Plastikbolzen bzw. den Metallbügel! ;)

Und wenn Du den Sensor tauscht erwähne beim bestellen ausdrücklich das Du die seitliche Getriebedichtunge für das TH 125 C brauchst! ;)

noch ´ne Frage zur Servolenkung

Verfasst: 16.12.2004, 13:53
von madmike69
moin moin,
ich habe den Such- Button benutzt aber nicht wirklich
Erleuchtung gefunden. Folgendes Lenk- Problem:
Wagen kalt: Alles bestens, nur vielleicht etwas
schwerer als beim Bird, aber ok.
Wagen warm: Es zischt und vibriert teilweise stark beim
Einschlag. Überprüfung ergab Folgendes:
Nirgendwo Leckagen, allerdings ein Hydraulikschlauch,
der von vorn gesehen links hinten von der Pumpe
kommend zwischen Motor und Feuerwand nach rechts
Richtung Lenkgetriebe läuft, scheint geringfügig von
einer Hauchdünnen Ölschicht benetzt zu sein.
Servobehälter (bei warmen Auto geprüft): Flüssigkeits-
Stand ok, riecht aber ekelhaft. Nicht wirklich verbrannt,
mehr nach faulem Essen... :eek2:

Da kalt ok, Flüssigkeitsstand offensichtlich ok, kann ich
mir keinen Reim drauf machen.

Die Fotos, die ich versprochen habe kommen noch.
Heut ist der erste Tag seit über einer Woche, wo´s
mal wieder hell geworden ist in Hamburg. Versuche
also am WE noch mal mein Glück mit der Digicam.

Gruß,

Michael