Handbremse und paar andere Neuigkeiten

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Sovebamse
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Handbremse und paar andere Neuigkeiten

Beitrag von Sovebamse »

Tach zusammen...

Ich hab ja von meiner Handbremse geschrieben (schlechte Werte beim Vorführen). War also in der Werkstatt und die haben gesagt, dass auf der einen Seite bei der Handbremse ein Teil festgefahren war (nicht beim Seil, sondern direkt bei der Bremse). Sie haben dieses wieder gängig gemacht und nun seien die Werte akzeptabel aber eigentlich immer noch eher schlecht. Differenz 25% sinkend nach ca. 3 Mal Handbremse ziehen. Man meinte, um das so richtig gebacken zu kriegen, müsste man die Bremsen auf beiden Seiten komplett wechseln (hinten). Bremsbacken + Bremstrommel (oder die Trommel "ausschleifen", weiss nicht mehr wie das heisst) und alle Einzelteile. Und nur zum Vorführen sollte es jetzt so gehen.

So weit so gut, bin ich ja auch zurfrieden mit, wenn das so günstig klappt. ABER: seit er an meiner Hinterbremse gebastelt hat, bremst er viel zu stark, wenn ich auch nur leicht auf das Pedal gehe. Ich kann also nicht mehr so fein dosieren und habe auch das Gefühl, dass das Problem mit dem Blockieren / Festsetzen der Backen eher stärker bzw. dauerhaft geworden ist. Auch eine Fahrt auf der Autobahn mit starkem Bremsen zwischendurch hat nichts genützt. Es ist nicht so, dass es wirklich sooo schlimm ist, aber es macht mir Sorgen und vor allem stört es mich, wenn es dauernd gleich so stark bremst, vor allem beim Langsamfahren und Bremsen ist es mühsam. Wollt mal fragen, ob jemand ne Ahnung hat, was die in der Werkstatt gemacht haben, dass das nun so ist.

So, das war das erste Problem, das Zweite folgt sogleich:

Bis jetzt hatte ich jeweils ein Geräusch beim starken Gasgeben mit nachfolgendem Aufleuchten der SES-Lampe mit Code 43. Nachdem ich nun den Klopfsensorstecker wieder aufgesteckt habe, kommt das Geräusch nicht mehr und die Lampe leuchtet nicht mehr auf. Heute hab ich aber zum Beispiel plötzlich festgestellt, dass die Kühlmitteltemperatur im Stadtverkehr sehr hoch wird. Fast beim oberen roten Strich. Erst als ich die Heizung einschaltete, entspannte sich die Lage etwas. Auf der Autobahn ging die Temperatur auf normal zurück (unterhalb des mittleren Strichs). Ich habe vor 1 Jahr den Thermostat gewechselt und seit da eigentlich keine Probleme mehr gehabt. Selten passierte es aber auch, dass die Temperatur recht weit anstieg und erst nach längerer Zeit wieder sank. Eigenartig ist aber, dass der grosse Lüfter am Kühler immer läuft, auch wenn der Motor kalt ist.

Problem 3:

Die Öldruckanzeige hat plötzlich hin und her auszuschlagen begonnen. Eigentlich nur im Leerlauf (oder beim Anhalten) oder vor allem bei Lastwechseln (eher beim Bremsen als beim Gasgeben). Am Anfang nach dem Starten des Motors ist der Druck beinahe am oberen Anschlag (also fast im roten Bereich) und kommt während der Fahrt auf ca. 3 bis 4 Bar herunter. Heute ist er auch unter 3 Bar gefallen (ca. 2,5). Früher hatte ich das nie. Bin ein wenig besorgt.

Problem 4:

Dieses ist mir aber auch schon kurz vor dem Vorführen aufgefallen: während des Fahrens ertönt plötzlich in einigen Abständen ein Surren von irgendwo hinten seitlich. Als ich heute auf der Autobahn war, empfand ich es als einiges lauter wie beim Fahren mit 50 km/h. Tönt ein wenig, wie wenn man über diese Mittelstreifen fährt, die so ein Muster haben, damit man akkustisch merkt, dass man über die Mittellinie gefahren ist.

So, ist viel. Ärgerlich, dass dies jetzt ausgerechnet nach dem Vorführen auftritt. Na ja, hoffen wir, es ist nichts Gröberes. Danke jedenfalls für eure Hilfe.

Gruss
Thomas

PS: Falls jemand in der Nähe der deutschen Grenze (zur Schweiz) wohnt und mal Lust hätte, mit mir meinen Camaro auf Herz und Nieren zu prüfen und die eine oder andere Kleinigkeit daran zu machen, wäre ich sehr froh. Bin auch gerne bereit, eine Kiste Bier oder was sonst gewünscht wird, mitzubringen.
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Fierotom
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Beitrag von Fierotom »

ach Gott ach Gott...... Eine fahrende Ruine :D

Nein, alles machbar..... Schritt für Schritt

Ich starte mal mit dem Öldruck: Geber oder Stecker am Geber defekt..... typisches Symptom was Du da beschreibst! Der Geber sitzt, ähhhhmm was für einen Motor hast Du? Ach ja einen TBI..... keine Ahnung wo da der Geber sitzt

Das Surren hinten, kann das aus Deiner Hinterachse kommen? Seitlich?
Kann es aus der Bremsanlage kommen, wo die gefummelt haben?

Wenn Du sagst er bremst jetzt stärker, also giftiger.... kann es sein das Du das so empfindest weil er vorher einen schwammigen Pedalweg hatte?
Sei doch froh das er gut bremst!
Wenn Du bedenken hast, bocke doch mal alle Räder nacheinander hoch und prüfe sie auf Freigängikeit, nicht das da was schleift - auch in Bezug auf die Geräusche...

Mit Deiner Temperatur: das der Lüfter immer läuft ist sicherlich nicht ganz korrekt, was macht denn der 2. sofern Du einen hast? Geht der nie an?
Gruß Tom
MC77
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Beitrag von MC77 »

Was für eine Werkstatt war das denn? Kennen die sich mit Amis aus?

Die Handbremse funktioniert etwas anders als unsere hier. Mit Anziehen alleine bewirkst Du kaum etwas. Richtig zupacken tun die nur, wenn man schon auf der Bremse steht. Also auf dem Parkplatz z.B. auch immer die Handbremse anziehen, bevor man den Fuß von der Bremse nimmt. Nicht dass der Dir jetzt die Bremsen auf knallfest eingestellt hat, damit die Handbremse im "deutschen Verfahren" die Sollwerte bringt. Wenn Du dadurch bei 'ner Betriebsbremsung überbremst und gegen die Fahrtrichtung auf der Autobahn stehst is auch keinem geholfen.

Mirko
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Beitrag von And! »

Original von Fierotom
Ich starte mal mit dem Öldruck: Geber oder Stecker am Geber defekt..... typisches Symptom was Du da beschreibst! Der Geber sitzt, ähhhhmm was für einen Motor hast Du? Ach ja einen TBI..... keine Ahnung wo da der Geber sitzt
Der befindet sich Fahrerseite unter dem Krümmer Richtung Spritzwand in der Nähe des Ölfilters :)
Sovebamse
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Beitrag von Sovebamse »

Ne, das war keine Ami-Werkstatt. Die machen Peugot und Citroën. Ich habe dort mal ein Praktikum gemacht. Der Typ, der den Wagen gemacht hat, ist eigentlich schon kompetent. Aber wenn das so ist wie MC77 sagt, dann wäre das schon ne Möglichkeit. Kann jetzt zwar langsam wieder etwas besser dosieren. Mal schauen, ob es wieder von alleine besser wird, sonst werd ich mich nochmal drum kümmern.
Wie funktioniert denn die Handbremse im Gegensatz zu anderen Autos? Wo liegt der Grund, dass man die Fussbremse auch betätigen muss? Wie stark muss man diese betätigen? Dass die Handbremse geprüft wird hat ja de Grund, dass man eben im Notfall nur mit der Handbremse bremsen können müsste. Von dem her ist es unlogisch, dass man auch die Fussbremse drücken muss.

Wegen dem Öldruck: als ich vorher unterwegs war, war wieder alles normal. Wo könnte das Problem liegen, falls der Öldruck tatsächlich manchmal so stark schwankt? Oder kann es nur ein Mess- / Instrumentenfehler sein?

Das Surren war nicht erst seit dem Werkstattbesuch. Müsste also was anderes sein. Das Geräusch ist aber nicht so einfach zu orten. Es kommt auch nur sporadisch.
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Old-Chevi
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Beitrag von Old-Chevi »

Original von MC77
Die Handbremse funktioniert etwas anders als unsere hier. Mit Anziehen alleine bewirkst Du kaum etwas. Richtig zupacken tun die nur, wenn man schon auf der Bremse steht. Also auf dem Parkplatz z.B. auch immer die Handbremse anziehen, bevor man den Fuß von der Bremse nimmt.
Mirko
@Mirko
das Beispiel was Du hier erklärt hast ist zwar grundsätzlich richtig !
Aber es macht sich nur bei Scheibenbremsen gravierend bemerkbar bzw. ist dabei sinnvoll.
Bei ner Trommelbremse geht das auch ohne Pedaldruck (da hier die Backen über den langen Hebel gespreizt werden),
voraus gesetzt die einstellungen wurden richtig gemacht !
Da reicht es schon aus das der einsteller unten etwas verdreht wurde, so das die Backen nicht mehr auf ganzer länge anliegen und schon sind 25% unterschied vorhanden.
Also ich hab bisher alle Trommelbremsen so eingestellt bekommen, das sie auch ohne Pedaldruck gute werte lieferten.

Davon abgesehen nutzt dem "Sovebamse" die Theorie mit dem Pedaldruck nix für den Tüv, da die meisten Prüfer (außer die älteren) dies nicht anerkennen, da die Handbremse als eigenständige Bremse geprüft werden soll / muß (so sind die Richtlinien).


@ Sovebamse
der unterschied zu anderen Fhz. ist,
das die Handbremse eigenständig nicht so viel Druck erzeugt (ist auch im Bordbuch zu lesen) und gravierend sich bei den Scheibenbremsen hinten auswirkt (da hier die Gewindespindel im Kolben nicht den nötigen Druck aufbringt) ohne Pedaldruck vorher.

Bei den Trommelbremsen ist das von GM zwar auch so vorgesehen, aber nicht unbedingt notwendig.
Da hier über einen ca. 13cm langen Hebel und der Spreizstange dazwischen denügend weg vorhanden ist und auch genug Druck erzeugt werden kann.

Unten zwischen den Bremsbacken sitzt der Grundeinsteller (mit einem Rädchen dran) dieser muß nach dem aufsetzen der Trommel auch richtig voreingestellt werden durch das Loch in der Trommel.
Einfach mit einem Schraubendreher durch dieses Loch an den Zacken des Rädchens drehen > der einsteller wird dabei auseinander gedreht (es geht nur eine richtung > das zusammen drehen ist blockiert durch ne Federspange) soweit bis erste Schleifgeräusche an der Trommel zu hören sind.
Dann mit nem zweiten dünnen Schraubendreher die blockierung / Federspange anheben und das Rädchen 3-4 Rasten wieder zurück (Schleifgeräusche sind weg) fertig.

Den Rest macht dann der Hydraulische Bremszylinder.
**Die Handbremsseile müssen vor o.g. einstellung gelöst werden** (also an der Nachstell-Gewindestange so weit zurück drehen das sie etwas durch hängen) !!

Wichtig wär noch wenn alles fertig ist und die Handbremse voll angezogen ist,
das die Wippe (wo beide Bremsseile eingehängt sind an der einstellstange) nicht extrem schief steht.
Das würde bedeuten das ein Seil mehr gedehnt ist als das andere und verschlechtert auch die werte etwas.
O. C.

(Es muß ein Ami sein, bis zur Holzkiste)
:D Lebe Fürstlich sonst tun's die Erben :
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Beitrag von Sovebamse »

Vielen Dank Old-Chevy. Wieder was gelernt, das ist doch immer erfreulich.

Aber irgendwie traue ich mich da nicht so ganz, die Bremse selber noch einmal richtig einzustellen. Na ja, vielleicht versuch ichs ja mal nach dem TÜV. Oder falls jemand von euch Lust hat, das mal anzusehen, wie gesagt, wär ich immer froh. Für ne Reise ins schöne Schwabeländle müsste dann aber doch etwas mehr rausschauen, als nur die Bremsen überprüfen :-)

Was die Bremsen betrifft, so vermute ich, dass die Werkstatt das bestimmt wieder mal nicht korrekt gemacht hat, da es ja anscheinend nur bei AMIs dieser Prozedur bedarf. Hab zwar das Gefühl, das Bremsen geht langsam doch wieder etwas fein dosierter. Von dem her werde ich vorläufig mal abwarten.

Zum Öldruck:

Bemerkenswert finde ich vor allem, dass der Zeiger auf einmal wieder nicht mehr zittert. Er wird wohl irgendwann auf einmal auch wieder damit beginnen. Somit ist unklar, ob es wirklich am Geber liegt. Werde nach dem TÜV mal einen Öl- und Ölfilterwechsel machen. Dann schauen wir weiter (war sowieso überfällig).

Zum Ölwechsel:

Da ich alles richtig machen möchte: was muss ich dabei beachten? Kann man da auch wieder was falsch machen, was nur beim AMI so ist? Hab einige Ölwechsel in der Werkstatt als Praktikant gemacht, aber wer weiss, vielleicht ist wieder mal AMI Spezial angesagt ;-)
Ausserdem: welches Öl würdet ihr empfehlen?

Grüsse
Thomas
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MC77
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Beitrag von MC77 »

Howdie!

@Old-Chevy: Danke, wieder was gelernt. Ich weiß halt nur, dass meine Handbremse ohne Pedal gerade mal 14% oder so aufbringt (is ja auch mit Scheibe hinten) und auch Daniel hat mich seinerzeit bei seinem trommelgebremsten V6 angewiesen, die Handbremse bei getretener Bremse anzuziehen.

@Thomas: Das mit dem Öl ist in höchstem Maße philosophisch. So lange Du nur cruisen willst, reicht aus technischer Sicht und gemäß Reparaturhandbuch 10W-30 Baumarktglitsch aus. Im Winterbetrieb 5W-30. Die Motoren sind sehr niedrig verdichtend und langsamlaufend, ein "besseres" Öl drängt sich aus technischer Sicht erst mal nicht auf.

Wenn Du schneller unterwegs bist, sollte natürlich auch das Öl besser werden (zumindest ein mineralisches Markenöl mit ein paar besseren Additiven und höherer Warmfestigkeit - also die hintere Zahl größer als 30), außerdem sollte Dein Auto auf Vollgasfahrten mit zusätzlichem Getriebeölkühler und ggf. vergrößerten Öl- und Wasserkreislaufinhalten vorbereitet sein. Denn an der Legende von den nicht vollgasfesten Amis ist was dran, der ganze Kühlkreislauf bei Straßenautos ist seinerzeit auf das Tempolimit von 65mph (ca. 100 km/h) Plus "in Nevada sieht man die Polizei auf 3 Meilen" ausgelegt worden. Wer dauerhaft schneller als ca. 120-130 fahren will (hier auf der Autobahn oder drüben auf der Rennstrecke) muss eben die Technik verbessern.

Ob man in so alte Motoren synthetische Öle einfüllen soll oder nicht, ist strittig. Es geht einerseits die Legende, dass das mineralische Öl Ablagerungen bildet, die das syntehtische dann wieder ablöst und damit die feinen Kanäle im Motorblock verstopft - kann bis zum Motorschaden führen. Andererseits soll es Werkstätten geben, die ungefragt einen Reiniger ins Öl kippen, den Motor vorm Ablassen noch etwas damit laufen lassen und dann beim Wechsel Sysnthese reinkippen. Ist angeblich noch nie was bei passiert.

Im Bereich vollmineralischer Öle kann man bei den Motoren so lange man seinen Gasfuß unter Kontrolle hat, eh nix falsch machen. Welcher Theorie man bei der Syntehtik-Diskussion glaubt, bleibt jedem selber überlassen. Ich persönlich fahre mit vollmineralischem 10W-30 "Baumarktöl" von Castrol.

Mirko
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Beitrag von Sovebamse »

Also zum Thema Kühlung:

Dass er heiss wird bei Stadtfahrten scheint nur zwischendurch mal zu passieren. Vielleicht ist ja der Thermostat schon wieder defekt, werd da mal meinen zweiten neuen, den ich noch habe reinmachen.

Der Lüfter übrigens läuft mit eingeschalteter Zündung oder eingeschaltetem Motor nur dann, wenn die Klimaanlage eingeschaltet ist. Bei den 3 Stufen, bei denen die Heizung eingeschaltet ist, dreht er sich nicht. Also wohlverstanden, der Motor dreht sich sofort, wenn die Klimaanlage eingeschaltet ist, nicht erst, wenn die Kühlwassertemperatur hoch ist. Ist das normal so?

Wegen Motorenöl:

Ich fahre nie über 130 Sachen hier auf der Schweizer Autobahn. Von dem her kann ich also getrost ein voll mineralisches Öl nehmen und brauch mir keine Sorgen zu machen. Allerdings: bei meinem Motor wurden einmal angeblich Verschlammungen diagnostiziert und ausserdem sind die Ventilschaftdichtungen so ziemlich hinüber vermutlich. Ich möchte aber kein Additiv reingeben deshalb, wollte nur fragen, ob ich da mit einem "speziellen" Motorenöl (eher dünn / eher dick) eine Verbesserung oder sagen wir, ein Optimum erreichen kann. Das billigste Öl, das ich hier kriege ist ein 15W40. Kann ich das nehmen oder ist das nicht optimal? Ist 40 dünn oder dick? Und wie sehe ich, ob es sich um ein mineralisches, synthetisches oder halb-synthetisches Öl handelt?
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Beitrag von MC77 »

Howdie!

Die erste Zahl (mit dem W für "Winter" dahinter) ist die Kaltviskosität. Je kleiner die Zahl desto dünnflüssiger ist es. Die zweite steht für die Hitzebeständigkeit. Je größer die Zahl, desto heißer kann der Motor werden ohne dass der Ölfilm reißt. Die Erklärung ist etwas sehr einfach, aber Du brauchst ja auch keine Doktorarbeit darüber ;)

GM empfiehlt ein 10W, mit 15W müßtest Du dann beim Warmfahren entsprechend vorsichtiger sein und länger warten, bis Du das Auto forderst (Überholen, schnelles Beschleunigen), weil das Öl dickflüssiger ist.

Das mit den Ventilschaftdichtungen ist tendenziell chronisch bei den Motoren, zum Thema Ölschlamm überlasse ich mal anderen das Feld. Klar ist, dass ein dünnflüssiges Öl noch schneller durch die Schaftdichtungen rauscht als ein dickes. Dafür schmiert das dicke im Kaltlauf schlechter.

Wo nix drauf steht ist normalerweise Mineralöl drin. "Teilsynthetisch" oder "Vollsynthetisch" steht mehr oder weniger fett auf der Flasche.

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Beitrag von Sovebamse »

Ok, also die erste Zahl sagt was über die Viskosität aus. Welchen Einfluss hat die Viskosität denn? Also ich meine, jetzt zum Beispiel der Unterschied von 10W und 0W. Was hat das mit dem Winter genau zu tun?

Ich hab gedacht, wegen des ev. verschlammten Motors (was ich mir aber gar nicht so sicher bin), sollte ich vielleicht ein dünnes Öl nehmen, damit sich nicht noch mehr ansetzt. Oder hab ich da falsch gedacht?

Werde dann wohl lieber eines mit 15W nehmen, damit ich nicht aufpassen muss :-)
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Beitrag von MC77 »

Howdie!

Beide Zahlen sagen was über die Viskosität aus, die erste über die Kaltviskosität, die zweite über die Heißviskosität.
Und Vorsicht, Denkfehlergefahr: eine hohe Viskosität heißt, dass etwas Dickflüssig ist!

Ein Öl ist umso "besser", je größer diese Spanne ist, weil ein gutes Kaltlauföl eine niedrige Kaltviskosität hat (kleine erste Zahl) und ein gutes Öl für den Dauerbetrieb eine hohe Hitzebeständigkeit des Films aka Heißviskosität (große zweite Zahl).

Mit einem 15W bist Du also schlechter als die Empfehlung von GM, die 10W vorsieht. Bei Winterbetrieb oder viel Kurzstrecke sogar 5W. 15W ist grundsätzlich auch möglich, aber dann solltest Du die Warmfahrphase seeeeeehr vorsichtig gestalten. Faustformel: Auf die Anzeige für die Wassertemperatur gucken und die Zeitspanne messen, die die Nadel auf Betriebstemperatur gebraucht hat. Diese Zeit mal drei ist die Zeit ab Fahrtbeginn, die das Öl braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen.
Mit diesem Modus tust Du Dir und dem Verkehr hinter Dir keinen Gefallen. Wenn Du "normal" losfährst, dann tust Du Deinem Auto keinen, wenn Du regelmäßig kurz nach dem Fahrtbeginn drauftreten musst (Autobahnauffahrt z.B.), kotzt Dein Motor mit 15W bald Schrauben.
Die erste Zahl sollte also 10W oder 5W sein, je nach Kurzstreckenanteil und davon würde ich keinesfalls in Richtung höhere Viskosität (15W) abweichen. Ein 0W bringt Dir übrigens auch nix, gerade wenn die Ventilschaftdichtungen schon etwas weiter verschlissen sein sollten. Etwas Öl läuft da quasi immer dran runter und qualmt beim Anlassen, das ist ein Konstruktionsdetail, das den GM-Smallblock seit Menschengedenken verfolgt. Es muss aber nach ein paar Sekunden aufhören zu qualmen. Das dünnflüssigere 5W (oder sogar ein noch dünneres 0W) läuft natürlich leichter durch alle unplanmäßigen Ritzen, die in so einem Motor sind.

In der Schweiz bist Du mit 30 als zweiter Zahl sicherlich ausreichend gewappnet. Wenn Du kein 10W-30 bekommst, dann solltest Du auf keinen Fall eine höhere Kaltviskosität nehmen als 10W, lieber eine geringere (musste allenfalls öfter Ölstand prüfen) oder eine höhere Warmviskosität - die kann nie schaden, sie nützt nur auch nix wenn sie nicht gebraucht wird.

Wenn Du Ölschlamm im Motor hast, dann solltest Du mal über eine gründliche Reinigung des Ölkreislaufs nachdenken anstatt zu versuchen mit einem dünnflüssigen Öl den Papp in der Schwebe zu halten.

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